Mittwoch, 9. November 2011

Unerwartet in Gisborne

Was passiert wohl, wenn man sich auf den Weg zu einem kleinen 2tägigen Ausflug begibt? Nur so viel sei verraten: Qualm aus der Motorhaube und ein merkwürdiger Gestank sind keine gute Kombination, wenn man Mitten in der Pampa steht. Wir ließen Napier hinter uns und machten uns auf den Weg zu einem Te Urewera National Park. Wir wollten mal so richtig in die Natur - wandern gehen. Hügelige Graslandschaften, Strauchformationen und bewaldete Berge flogen an unserem Fenster vorbei. Die Straße wurde immer schwerer zu befahren, da immer größere Abschnitte an Schotterweg der befestigten Straße folgten. Und Dörfer wurden zu noch kleineren Dörfern, Waldstücke zu Wäldern und Hügel zu Bergen (Conny: wow Geni wie poetisch geschrieben!! Sehr beeindruckend*lol*).






Wir hielten noch 2 mal an Aussichtspunkten an bis wir bemerkten : hmm hier riechts komisch und das aufkommende Geräusch ist auch nicht ganz normal. Wir fuhren bei nächster Gelegenheit an den Rand, um zu sehen was los war. Ein qualmender Motor…hey unsere Freude war uns echt anzusehen. Der Fahrer des sich nächst nähernden Autos wunk uns ganz freundlich und fuhr weiter. Ein qualmender Motor, deux Madmoiselles mutterseelenallein und er dachte wir grüßen ihn nur- super! Okay, zweiter Versuch. Irgendwann näherte sich auch ein weiteres Auto, Geni also prompt auf die Straße gesprungen und –Gott sei dank aber auch- hielten die 2 Männer an. Nach längerem Hin- und Her, mehreren „oh oh das sieht nicht gut aus“ und zischen aus der Motorhaube, konnten sie hier nicht viel ausrichten, somit fuhren wir wieder ein Stück den Berg abwärts zu ihrem Jagdhaus. Geni konnte noch einen wunderschönen Blick über den Lake  Waikemoana erhaschen. Einfach umwerfend. Aber wir hatten andere Probleme.
  

Die zwei Peters meinten es ist kein Wasser im Kühler. Sehr zu unserer Verwunderung, da wir doch in Wairoa komplett das Kühlerwasser von einem lustigen Typ an der Tankstelle auffüllen lassen hatten. Es war zu spät um zurück nach Wairoa zu fahren (2,5 h und natürlich wieder kurz nach 5 Uhr abends wo alles zumacht). Also beschlossen wir am nächsten Tag weiterzufahren. Wir durften für die Nacht im Wochenendhaus bleiben. Noch ein paar Kekse, Tee, einer kleinen Rundtour durch den Wald, Abendbrot und Gespräche (Glück im Unglück der eine Peter war Mechaniker, der andere Peter Pilot, beides Familienväter) dann gings ins Bett. Am Morgen bekamen wir ein Frühstück von einem eingewanderten 79




Das ist Juergen und Geni mit dem von
ihm gepressten Orangensaft.
Schmatz.
jährigen Deutschen namens Jürgen serviert. Er bestand drauf, dass wir vorbei kamen. Wir überraschten ihn doch tatsächlich beim Pornoschauen, als wir auf der Veranda seines Häusleins
waren und zur Eingangstür liefen. Jaja, das sind sie die älteren Leutchen…von wegen gebrechlich und unbeweglich. Er bestand noch darauf ein paar Fotos von uns zu machen (hauptsächlich Geni war das Opfer). Schließlich trifft er ja nicht jeden Tag Deutsche und dazu noch 2 junge Mädels. Den Gedanken, was er wohl mit den Fotos macht, versuchen wir immer noch zu verdrängen (Ps.: Sehr zu unserer Freude gab es frisch gepressten Orangensaft zum Frühstück, mjam lecker!).

Hier reissen einfach mal Pferde aus.
In Wairoa angekommen, bekamen wir in der Werkstatt keine guten Neuigkeiten. 3000Dollar (ca. 1700 Euro) wenns schlecht läuft, wenns gut läuft 500 Dollar. Wir mussten aber weiter in die nächstgelegene Stadt, da sie keine Ersatzteile hatten und das Personal auswärts war. Mechaniker- Peter lud uns ein nach Gisborne zu seiner Frau (Gill), den 3 Kindern (Laura, Kate, James), 2 Hunden (Milley & Jassy) und um erst mal bei ihnen zu bleiben. Wie sich rausstellte eine gute Entscheidung. Sie wohnen 10min außerhalb von der Stadt auf einen kleinen Hügel. Pferde begrüßen dich unten am Tor und oben angekommen, hat man eine superschöne Aussicht, auf die Stadt, Strände, das Meer und Berge. Das Haus und das Grundstück sind echt wahnsinnig groß. Es gibt neben einem Klavier auch Kanus, die komplette Taucherausrüstung für die gesamte Familie, Surfbretter, kleine Werkstatt mit Motorrädern, Gemüsegarten etc. hier. Wir haben ein (kleines) Zimmer neben der Werkstatt bekommen und oh ganz zufällig stehen da auch 2 Betten drin.

Es sind echt alle so nett hier, als würden wir schon immer zur Familie gehören. So etwas gibt’s gar nicht. Wir bekommen essen, sie helfen uns bei der Arbeitssuche, waren schon surfen, machen gemeinsame Filmabende, zeigen uns die Umgebung, die Stadt und vieles mehr .Wir waren Samstags zusammen auf dem Markt (auf der Jagd nach Jobs und Gemüse) und ein kleines privates Feuerwerk direkt vor dem Haus gab es auch schon. Heute geht es an den Strand zum BBQ und surfen. Das Wetter ist im Moment einfach perfekt für beides.